Leinsamen sind ein beliebter Zusatzstoff für Backwaren. Große Mengen der Samen werden aber auch zu einem sehr wertvollen Öl verarbeitet. Dieses wird nicht nur in der Küche, sondern auch in der Pharmazie und der Industrie genutzt. Auch Maler schätzen das gelbe Öl und rühren ihre Ölfarben damit an.
Werfen wir also einmal einen Blick auf die Inhaltsstoffe und Vitamine der gesunden Samen. Der Gemeine Lein, auch Flachs genannt, ist eine alte Kulturpflanze, die zur Faser- oder Ölgewinnung genutzt wird. Dabei unterscheidet man allerdings in Faserlein oder** Öllein**, da hier jeweils spezielle Sorten gezüchtet wurden. Auch die Ernte der Pflanzen ist unterschiedlich, die Blüte ist dagegen bei beiden Sorten sehr hübsch und blau.
Lein wurde bereits um 5000 v. Chr. angebaut und war bis ins 18. Jahrhundert der wichtigste Textilrohstoff. Heute wird Lein weltweit angebaut. Die größten Anbauländer sind dabei Kanada, China und die USA.
Interessantes zum Leinsamen
Sie enthalten etwa 40 Prozent Fett. Die mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure macht dabei etwa 50 Prozent aus.
Leinöl besitzt damit eine der höchsten Konzentrationen dieser wichtigen Fettsäuren in den bekannten Pflanzenölen. Wichtig für die Nutzung von Leinsamen sind aber auch die Schleimstoffe, die aus den Samen ein ideales Abführmittel machen.
Neben Linamarin, Eiweiß, Lecithin und Sterinn sind die Vitamine B1, Vitamin B2, Vitamin B6 und Vitamin E enthalten. Auch die Vitamine Nicotin-, Folsäure und Pantothensäure kommen in den kleinen Samen vor.
Heimisches Superfood
Chia Samen sind in aller Munde, doch sind eventuell die heimischen Superfood Leinsamen besser? Beide Konkurrierende Samen haben wir unter die Luper genommen. Sie haben anderen Inhaltsstoffen und doch gleich viel zu bieten: Bei den, nicht nur für Veganer, wichtigen Mineralstoffen Eisen und Zink zum Beispiel, darf der Leinsamen keineswegs unterschätzt werden (BLS; Bechthold, 2015).
Leider kann der Chia Pudding nicht aus Leinsamen hergestellt werden. Wenn es aber um die Nährstoffe geht, braucht es nicht immer die teurere Variante aus der Ferne sein.
Die Nutzung von Leinsamen
Aufgrund der Vitamine und Inhaltstoffe wird der Leinsamen sowohl in der Küche, als auch als Heilmittel genutzt. In Broten und anderen Gebäckwaren sorgt er für einen guten Geschmack und bringt wertvolle Inhaltsstoffe ins Spiel.
Sehr beliebt ist aber auch das Leinöl, welches nur unerhitzt verwendet werden sollte. Beliebt in einigen Regionen Deutschlands sind Pellkartoffeln, Quark und Leinöl. Ein sehr einfaches, aber äußerst gesundes Gericht, bei dem das Leinöl seinen charakteristischen Geschmack voll ausspielt.
Wer Leinsamen als Abführmittel nutzt, sollte sich etwas gedulden, da die Samen nicht sofort wirken. Außerdem sollte man ausreichend trinken, um einen Darmverschluss zu vermeiden.