Die süße Verführung: Erfahren Sie alles über die köstliche Welt von Orangeat
Mit diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen die süße Verführung von Orangeat näherbringen. Orangeat wird aus den Schalen von Orangen hergestellt und ist eine köstliche Zutat, die in vielen Backrezepten Verwendung findet. Es ist einfach in der Zubereitung und verleiht Ihren Leckereien einen herrlich fruchtigen Geschmack.
Worum handelt es sich bei Orangeat?
Orangeat ist kandiertes Orangenschalenkonfekt. Es wird hauptsächlich aus den Schalen von Bitterorangen hergestellt, die in Zuckerlösung gekocht und dann in Zucker konserviert werden.
Nachdem sie getrocknet sind, werden sie oft in kleine Stücke geschnitten. Diese kandierten Fruchtstücke werden häufig in verschiedenen Backwaren verwendet, z. B. in Stollen, Lebkuchen und verschiedenen Kekssorten.
Orangeat bietet einen süßen, leicht bitteren und zitrusartigen Geschmack, der in vielen traditionellen europäischen Backrezepten geschätzt wird. Es kann zusammen mit Zitronat verwendet werden, das auf ähnliche Weise aus Zitronenschalen hergestellt wird.
Die Herstellung von Orangeat
Orangeat wird aus den Schalen von Orangen, insbesondere von Bitterorangen, hergestellt. Der Prozess zur Herstellung von Orangeat zielt darauf ab, die Schalen zu kandieren und ihnen so eine süße und haltbare Konsistenz zu verleihen.
Hier ist eine kurze Beschreibung des Herstellungsprozesses von Orangeat:
Zunächst werden die Orangen gründlich gewaschen, und ihre Schalen werden abgenommen. Dabei ist es wichtig, so wenig wie möglich vom weißen, bitteren Teil der Schale, das sogenannte Albedo, zu verwenden. Diese Schalenstreifen werden dann in einem ersten Schritt mehrere Male in frischem Wasser gekocht, um die Bitterkeit zu reduzieren. Das Wasser wird zwischen den Kochvorgängen jeweils ausgewechselt.
Nach diesem Vorgang wird ein Sirup aus Zucker und Wasser hergestellt. Die vorab gekochten Orangenschalen werden nun in diesen Sirup gegeben und darin so lange gekocht, bis sie durchsichtig werden und den Zucker vollständig aufgenommen haben. Dieser Vorgang kann mehrere Stunden dauern und muss sorgfältig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Schalen nicht verbrennen oder zu weich werden.
Nachdem die Schalen kandiert sind, werden sie aus dem Sirup genommen und auf einem Gitter oder Backpapier ausgebreitet, um sie trocknen zu lassen. Das Trocknen kann je nach klimatischen Bedingungen einige Tage dauern. Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, können die Schalen auch in einem warmen Ofen getrocknet werden.
Schließlich, wenn die Schalen vollständig getrocknet sind, können sie in Zucker gewälzt werden, um sie zusätzlich zu süßen und ihnen eine knackige Außenschicht zu geben. Das fertige Orangeat wird dann in luftdichten Behältern aufbewahrt, um seine Frische zu bewahren.
Das Ergebnis ist ein süßes, aromatisches und leicht bitteres Konfekt, das in einer Vielzahl von kulinarischen Anwendungen Verwendung findet.
Die Bitterorange – woher stammt sie?
Die Bitterorange, auch als Pomeranze oder Sevilla-Orange bekannt, ist eine Zitrusfrucht mit dem botanischen Namen „Citrus aurantium“. Ursprünglich stammt die Bitterorange aus Südostasien, aber sie hat sich im Laufe der Jahrhunderte in vielen Teilen der Welt verbreitet.
Die Bitterorange wurde im Mittelalter über die arabischen Handelsrouten nach Nordafrika und in den Mittelmeerraum gebracht. Sie wurde insbesondere in der spanischen Region Sevilla bekannt, wo sie noch heute wächst und als Hauptzutat für die traditionelle englische Bitterorangenmarmelade (Seville orange marmalade) verwendet wird.
Die Frucht selbst ist im Vergleich zu anderen Orangensorten ziemlich sauer und bitter, weshalb sie selten roh gegessen wird. Stattdessen wird sie häufig in Marmeladen, Likören wie dem berühmten Triple Sec oder Curaçao und in verschiedenen traditionellen medizinischen Anwendungen verwendet.
Zusätzlich zur kulinarischen Verwendung wird die Bitterorange auch in der traditionellen Medizin in verschiedenen Kulturen verwendet, und einige Teile der Pflanze, hauptsächlich die Schale, werden wegen ihrer möglichen therapeutischen Eigenschaften geschätzt.
Es ist jedoch wichtig, potenzielle Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu beachten, insbesondere bei der Einnahme von Extrakten oder Ergänzungsmitteln aus Bitterorangen.
Wofür wird Orangeat verwendet?
Orangeat, kandiertes Orangenschalenkonfekt, wird in der Küche vielfältig verwendet. Es ist insbesondere in der europäischen Bäckerei und Konditorei beliebt. Hier sind einige Hauptverwendungszwecke von Orangeat:
Backwaren: Orangeat wird häufig in traditionellen Backwaren verwendet, besonders in der Weihnachtsbäckerei. Es kann in Kuchen, Gebäck, Lebkuchen und Keksen gefunden werden. Ein bekanntes Beispiel ist der deutsche „Stollen“, ein traditioneller Weihnachtskuchen.
Dessert: Es kann auch als Bestandteil oder Garnierung von Desserts wie Puddings, Torten oder Eiscreme verwendet werden.
Schokolade: Orangeat kann in Schokolade eingebettet oder mit Schokolade überzogen sein, was eine beliebte Süßigkeit oder ein Geschenk, besonders in Europa, darstellt.
Liköre und Cocktails: Manchmal wird Orangeat als Zutat in bestimmten Likören oder Cocktails verwendet, um einen süßen, zitrusartigen Geschmack hinzuzufügen.
Als Snack: Kandierte Fruchtstücke, einschließlich Orangeat, können alleine als süßer Snack gegessen werden.
Kulinarische Garnierung: Es kann auch als dekorative und essbare Garnierung für verschiedene Gerichte oder Desserts verwendet werden.
Orangeat bietet einen süßen und leicht bitteren Geschmack mit einem kräftigen Orangenaroma, das vielen Gerichten Tiefe und Komplexität verleiht. Es ist ein großartiges Beispiel dafür, wie man die Schalen von Früchten, die sonst vielleicht weggeworfen würden, in etwas Köstliches und Nutzbares verwandelt.
Ist Orangeat lange haltbar oder verdirbt es schnell?
Die Haltbarkeit von Orangeat hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Qualität der Herstellung, den verwendeten Zutaten, den Lagerbedingungen und ob es zusätzliche Konservierungsstoffe enthält.
Orangeat, das ordnungsgemäß kandiert und gelagert wird, ist sehr haltbar, weil der hohe Zuckergehalt als Konservierungsmittel wirkt und das Wachstum von Mikroorganismen hemmt. Unter optimalen Lagerbedingungen kann Orangeat leicht mehrere Monate bis zu einem Jahr halten.
Um die Haltbarkeit von Orangeat zu maximieren, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Luftdichte Verpackung: Bewahren Sie das Orangeat in einem luftdichten Behälter auf, um es vor Feuchtigkeit und Kontamination zu schützen.
- Kühle Lagerung: Lagern Sie es an einem kühlen, trockenen Ort, fern vom direkten Sonnenlicht.
- Kontamination vermeiden: Verwenden Sie immer saubere Utensilien, wenn Sie das Orangeat entnehmen, um die Einführung von Bakterien oder anderen Mikroorganismen zu verhindern.
- Prüfen auf Schimmel: Selbst wenn Orangeat für eine lange Zeit haltbar ist, kann es unter ungünstigen Bedingungen Schimmel ansetzen. Überprüfen Sie es regelmäßig und entsorgen Sie es, wenn Sie Anzeichen von Schimmel oder einen unangenehmen Geruch feststellen.
Wenn Sie Orangeat selbst herstellen und es für eine längere Zeit lagern möchten, können Sie es in Erwägung ziehen, es einzufrieren. Eingefrorenes Orangeat kann seine Qualität für ein bis zwei Jahre behalten. Vor dem Gebrauch sollte es jedoch langsam im Kühlschrank aufgetaut werden.
Weist Orangeat gesundheitliche Vorteile auf?
Orangeat, das aus kandierten Orangenschalen hergestellt wird, bringt sowohl gesundheitliche Vorteile als auch Bedenken mit sich. Orangenschalen enthalten Vitamin C, Flavonoide und andere Antioxidantien, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind.
Diese Antioxidantien können dem Körper helfen, freie Radikale zu bekämpfen und somit zur Vorbeugung von Krankheiten beitragen. Zusätzlich enthalten die Schalen Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen und das Sättigungsgefühl fördern können. Die in den Schalen enthaltenen ätherischen Öle können auch beruhigende Eigenschaften haben und werden oft in der Aromatherapie verwendet.
Allerdings gibt es auch Aspekte, die gegen den übermäßigen Verzehr von Orangeat sprechen. Der hohe Zuckeranteil in Orangeat kann zu gesundheitlichen Problemen führen, wenn er in großen Mengen konsumiert wird. Dazu gehören das Risiko von Karies, Gewichtszunahme und anderen mit hohem Zuckerkonsum verbundenen Krankheiten. Zudem besteht, wenn die Orangen nicht aus biologischem Anbau stammen, die Gefahr von Pestizidrückständen auf den Schalen.
Zusammenfassend bietet Orangeat einige gesundheitliche Vorteile durch die Nährstoffe in Orangenschalen, doch der hohe Zuckergehalt und mögliche Pestizidrückstände sollten bei der Bewertung seines gesundheitlichen Nutzens berücksichtigt werden.
Es ist ratsam, Orangeat in Maßen zu genießen und es als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu betrachten.
Orangeat selbst herstellen – so wirds gemacht
Orangeat selbst herzustellen ist ein relativ einfacher Vorgang, erfordert aber etwas Geduld.
Zutaten:
- 2 große ungespritzte Orangen (bevorzugt Bitterorangen, aber normale Orangen funktionieren auch)
- Zucker (etwa 300–400 g)
- Wasser
Orangeat selbst herstellen – eine kurze Anleitung
- Vorbereiten: 2 ungespritzte Orangen waschen, Schale in Streifen schneiden.
- Blanchieren: Schalenstreifen 2–3 Mal in kochendem Wasser kurz blanchieren, um die Bitterkeit zu reduzieren.
- Zuckersirup: Gleiche Mengen Zucker und Wasser (z. B. 300 g/300 ml) in einem Topf aufkochen, bis ein Sirup entsteht.
- Kandieren: Schalen im Sirup auf niedriger Hitze köcheln, bis sie durchsichtig sind (45 Min. bis 1,5 Std.).
- Trocknen: Schalen aus dem Sirup nehmen und auf einem Gitter an einem kühlen Ort trocknen lassen.
- Lagern: In einem luftdichten Behälter aufbewahren.
Fazit
Orangeat, aus kandierten Orangenschalen hergestellt, ist ein traditioneller Backzusatz mit süßem Aroma. Während es gesundheitliche Vorteile durch Vitamin C und Flavonoide bietet, sollte der hohe Zuckergehalt beachtet werden. Selbstgemachtes Orangeat ermöglicht eine frische und pestizidfreie Variante für zahlreiche Gebäcke.
Nährstoffe im Orangeat
Orangeat – Herstellung
Quellen
Rimbach, Gerald / Nagursky, Jennifer / Ebersdobler, Helmut F.: Lebensmittelwarenkunde für Einsteiger. Link
Schünemann, Claus / Treu, Günter: Technologie der Backwarenherstellung: fachkundliches Lehrbuch für Bäcker und Bäckerinnen. Link