Vitamine sind während der Schwangerschaft genauso wichtig wie Vitamine in der Stillzeit. Nur durch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung bleiben Mutter und Kind gesund und stark. Ein Vitaminmangel kann dagegen zu schweren Problemen beim Ungeborenen führen.
Eine zusätzliche Aufnahme der Vitamine durch entsprechende Vitaminpräparate kann daher in einigen Fällen sinnvoll sein.
Welche Vitamine brauchen Schwangere und stillende Mütter?
Neben Mineralistoffen und Proteinen spielen besonders die Vitamine B9 (Folsäure), Vitamin C und Vitamin D spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Embryonen. Während der Schwangerschaft muss daher eine ausreichende Menge dieser Vitamine aufgenommen werden.
Folsäure als Hilfsmittel für die Lebensbausteine
Aufgrund der Beteiligung an der Synthese der DNS-Bausteine ist die Folsäure ganz besonders in der Schwangerschaft wichtig. Ein Folsäuremangel während der Schwangerschaft oder Stillzeit begünstigt die Entstehung von Neuralrohrdefekten wie die Spina bifida oder Anenzephalie. Auch die Entwicklung von angeborenen Herzfehlern sowie die Frühgeburtlichkeit kann auf einen Mangel an Folsäure zurückgehen.
Studien zeigten darüber hinaus auch einen Zusammenhang zwischen einer ausreichenden Versorgung von Folsäure und der Sprachentwicklung des Kindes. Ein Mangel ergab dagegen Hinweise auf Autismus.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. empfiehlt während der Schwangerschaft eine tägliche Aufnahme von 800 µg. Da Folsäure nicht vom Körper selbst gebildet werden kann, ist eine Zufuhr durch Nahrungsmittel notwendig. Natürliche Folsäurelieferanten sind dabei vor allem
- Hefe
- Hülsenfrüchte
- Getreidekeime und
- Kleie
- sowie Kalbs– und Geflügelleber.
Vitamin D für starke Knochen
Um für starke Knochen und Zähne beim Baby zu sorgen, ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D für Frauen, die schwanger sind notwendig. Dieses fettlösliche Vitamin reguliert den Calcium– und Phosphorspiegel und ist damit essenziell für den Knochenaufbau.
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit werden täglich fünf µg Vitamin D empfohlen. Diesen Bedarf kann man bereits mit einigen Gläsern Milch abdecken. Auch Fischöle und Eier liefern viel Vitamin D.
Aufgrund der guten Ernährungslage in den westlichen Industrieländern ist ein Vitamin-D-Mangel sehr selten und eine zusätzliche Aufnahme des Vitamins durch Präparate in der Regel nicht notwendig. Nur Veganerinnen, die auf Milch, Eier und Fisch verzichten, wird gegebenenfalls ein Präparat empfohlen.
Vitamin C in der Schwangerschaft
Ungeborene sind auf eine ausreichende Menge an Vitamin C in der Schwangerschaft angewiesen. Schwangere Frauen, die das nicht berücksichtigen, riskieren irreparable Gehirnschädigungen des Kindes. Denn vor kurzem konnten Wissenschafter feststellen, dass das wertvolle Vitamin die Nährstoffversorgung des Fötus im Mutterleib während der Schwangerschaft beeinflusst.
Schäden aufgrund Vitaminmangels während der Schwangerschaft zeigt nun eine dänische Studie. Eine Vitamin C Unterversorgung während der Schwangerschaft wirkt sich bei Föten nicht nur in Form von einer Mangelerscheinungen aus. Tatsächlich wiegt ein derartiger Nährstoffmangel viel schwerer.
So werden sämtliche Organe des Babys nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wenn dieses nicht genügend Vitamin C erhält. Im schlimmsten Fall wird das Erinnerungszentrum des Kindes während der Schwangerschaft nur zu 85 % des Optimums ausgebildet.
Die oben genannten Aussagen basieren auf einer dänischen Studie, die an 80 Meerschweinchen sowie deren Nachwuchs durchgeführt wurde. Dabei wurde je eine Gruppe der Tiere mit vitaminarmem Futter versorgt, während die andere Gruppe Vitamin C reiches Futter erhielt. Die Jungtiere der schlecht ernährten Nager kamen mit einem entwicklungsgestörten Gehirn zur Welt.
In weiterer Folge wurden diese Neugeborenen neuerlich in zwei Gruppen aufgeteilt, wie beim ersten Versuchsaufbau. Je eine Gruppe erhielt nun neuerlich vitaminarmes bzw. vitaminreiches Futter. Erstere Gruppe blieb nach einem Beobachtungszeitraum von mehreren Wochen in der Entwicklung stecken. Die betroffenen Meerschweinchen konnten sich nicht über das ‚Teenager Alter‘ hinaus weiter entwickeln. Eine Besserung war nicht mehr zu erwarten. Demnach muss bei Vitamin C armer Kost in der Schwangerschaft mit irreparablen Schäden am Kind gerechnet werden.