Vitamininfusionen

Vitamininfusionen werden inzwischen in mannigfachen Darreichungsformen angeboten. Nasensprays und Lutschtabletten machen der klassischen Vitamintablette längst erfolgreich Konkurrenz.

Aus Las Vegas, der Casino Hauptstadt kommt nun ein neuer Trend nach Deutschland, der hier bisher mehr aus dem medizinischen Bereich bekannt ist: Vitamininfusionen.

Die sofort in die Blutbahn freigesetzten Vitamine sollen vor allem der Schönheit auf die Sprünge helfen und einen schnellen Energy-Kick vermitteln.

Vitamininfusionen – bisher nur bei nachgewiesenem Vitaminmangel

Bisher wurden Vitamine bei uns regelmäßig nur dann in Form einer Injektion angewendet, wenn ein medizinisch relevanter Vitaminmangel nachgewiesen werden konnte. Die Infusion war dann eine medizinische Anwendung.

In Betracht kam dies zum Beispiel, wenn bei bestimmten Vitaminen im Magen-Darmbereich Resorptionsschwierigkeiten bestanden. Dies kommt oft bei Vitamin 12 vor, wenn Menschen älter werden. Bei Nervenschmerzen sind auch Infusionen mit Vitamin B bekannt.

Vitamininfusionen – ihre Vorteile

Müssen Vitamine erst die Magen-Darm-Passage durchqueren, kann es länger dauern, bis sie tatsächlich aufgenommen werden. Vielfach gibt es auch Aufnahmestörungen in diesen Bereichen, so dass nur ein Bruchteil der Vitamine überhaupt aufgenommen wird.

Vitamininfusionen hingegen sorgen dafür, dass die Vitamine ohne Verzögerung und in voller Dosierung die Blutbahn erreichen.

Vitaminmangelzustände können so sofort ausgeglichen werden. Auch ersparen Infusionen dem Anwender die Einnahme von Tabletten, Pulvern oder anderen Präparaten.

Vitamininfusionen – welche Risiken bestehen?

In US-amerikanischen und britischen Drip-Spas werden Vitaminfusionen angeboten, die weniger dem Ausgleich nachgewiesener Mängelzustände als Wellness- und Beauty-Zwecken dienen sollen. Die Infusionen sollen etwa Katerstimmungen und Müdigkeit vertreiben, oder den Körper und die Seele mit schneller, frischer Energie versorgen.

Zwar wird pro forma eine medizinische Eingangsuntersuchung durchgeführt, dennoch sind die angebotenen Vitamininfusionen relativ standardisiert und nicht auf den individuellen Mangelzustand zugeschnitten. Kritiker warnen vor Leber– und Nierenschäden bei häufiger Anwendung. Über Langzeitwirkungen ist nichts bekannt.

In Deutschland dürfte der Trend schon deshalb an gewisse Grenzen stoßen, weil eine Infusion rechtlich gesehen als medizinischer Eingriff gewertet werden dürfte. Vielleicht sehen Ärzte darin eine neue Möglichkeit für privat abrechenbare Leistungen.

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